Mit einer guten Infrastruktur bietet der Neckar beste Voraussetzungen für einen erholsamen Bootstörn. Eindrucksvolle Weinberge, romantisch gelegene Burgen und ausgedehnte Wälder prägen das Bild dieser Flusslandschaft.
Anmutige kleine Städtchen wie Neckargemünd, Hirschhorn, Haßmersheim, Bad Wimpfen und Besigheim laden zum Landgang ein. Heidelberg und Heilbronn präsentieren ein vielfältiges Angebot an touristischen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten, nicht zu vergessen die kulinarischen Genüsse garniert mit ausgezeichneten Weinen und leckeren Bieren. Erlebnissen.
Ein idealer Ausgangspunkt ist das kleine Örtchen Binau, hier kann man an Bord der Charteryacht „Infinity“ gehen und nach einer kurzen Einweisung den einwöchigen Törn beginnen, einzige Voraussetzung, man muss im Besitz des Bootsführerschein „Binnen“ sein. Schon am ersten Tag stromabwärts hat man den Eindruck, dass die Landschaft immer schöner wird. Beide Ufer sind von Bergen und Mischwäldern gesäumt, und man sieht, egal wohin man blickt, immer mindestens eine Burg oder ein Schloss. Bis zur ersten Station Eberbach passiert man zwei Schleusen. Eine Viertelstunde vor Erreichen der ersten Schleuse meldet man sich per Mobiltelefon an und wird landessprachlich freundlich empfangen: „I fülla gloi die Kammr. Dann könna sie hinoifahra.“
Spätestens nach der zweiten Schleuse macht es richtig Spaß zu schleusen und nach der dritten Schleuse hat man sich an den Dialekt gewöhnt. Nach gut zwei Stunden Fahrzeit kann man mitten in der romantischen Staufer- und Reichsstadt Eberbach anlegen. Sie liegt im Nationalpark „Neckartal- Odenwald“ und hat einiges für den Landgang zu bieten. Neben vielen Fachwerkhäusern und guten Restaurants gilt es den Pulverturm und das „Thalheimsche Haus“ zu entdecken. Wer noch ein bisschen Anstrengung braucht, wandert zur Burgruine Eberbach.
Nach einem gemütlichen Frühstück heißt es dann Leinen los Richtung Heidelberg. Gegen Mittag bietet sich ein Landgang in Neckarsteinach an. Dieses alte Schiffer- und Fischerstädtchen liegt in einem der schönsten Abschnitte des Neckartals, eingerahmt von den dicht bewaldeten Höhen des Odenwaldes. Vier Burgen und die Burgfeste Dilsberg vermitteln einen Hauch mittelalterlicher Romantik. Auf der Weiterfahrt geht es durch eine idyllische Mittelgebirgslandschaft, um dann nach der Schleuse Heidelberg im Abendlicht in die berühmte Universitätsstadt zu gleiten, durch die alte „Karl-Theodor-Brücke“, deren roter Sandstein in der Abendsonne leuchtet, überragt von der Heiliggeistkirche und der eindrucksvollen Fassade des Heidelberger Schlosses. Vergessen darf man aber vor Passieren der Schleuse Heidelberg nicht, sich in einem der zentralen Häfen zur Übernachtung telefonisch anzumelden und dann kann man zumindest für einen Abend sein „Herz in Heidelberg“ verlieren.
Von Heidelberg geht es nun wieder zurück stromaufwärts. Nach 4 Schleusen und einer Fahrtzeit von gut zwei Stunden erreicht man Hirschhorn und kann direkt an der Stadtmauer anlegen. Der Ort ist ein Highlight am Fluss, die mittelalterliche Altstadt mit Fachwerkhäusern aus dem 16. Jahrhundert wird zu Recht „Perle des Neckartals“ genannt. Hoch oben thront die Burg und auf halber Höhe zwischen Burg und Stadt liegt das ehemalige Karmeliterkloster mit einer sehenswerten gotischen Kirche.
Am nächsten Morgen erreicht man stromaufwärts die kleine Ortschaft Zwingenberg mit dem eindrucksvollen Schloss. Ein weiterer Tipp für den Landgang: die Wolfsschlucht mit gut angelegten Wanderwegen. Bis zur Übernachtung in Haßmersheim sind es noch 20 Kilometer. Hier kann man bequem im Sportboothafen des HBV Haßmersheim anlegen, mit einem tollen Blick auf die Burg Hornberg, eine der bekanntesten Burgen in Deutschland. Der Reichsritter Götz von Berlichingen kaufte 1517 die Burg und lebte dort bis zu seinem Tode. 1504 wurde dem streitbaren Ritter die rechte Hand weg geschossen, und er ließ sich eine eiserne Prothese anfertigen. Ein literarisches Denkmal setzte ihm Goethe im 1774 uraufgeführten Schauspiel „Götz von Berlichingen“ mit dem berühmten Zitat.
Von Haßmersheim bis Heilbronn sind es 27 Kilometer, vorbei an Bad Wimpfen mit der größten Kaiserpfalz nördlich der Alpen. Wer die Strapazen des Aufstiegs hinter sich hat, wird belohnt mit einem traumhaft schönen Panorama über das Neckartal und die mittelalterliche Altstadt.
In Heilbronn kann man im Bundesgartenschaugelände in der Nähe des Restaurants „Alte Reederei“ anlegen und von dort die Stadt erkunden. Sehenswert sind das „Käthchenhaus“ aus dem 14. Jahrhundert, die Astronomische Uhr von 1580 und die Kilianskirche mit dem gotischen Altar aus dem Jahre 1498.
Am 6. Tag geht es dann 40 Kilometer wieder stromabwärts zurück nach Binau durch eine Landschaft, die einen besonderen Reiz hat, wenn man sie vom Wasser aus genießt.
Charter und Information:
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Fotos: Dankert honorarfrei
von Wilfried Kochner