Der Lindlarer Gemeinderat hat am 17. Dezember 2024 den Gemeindehaushalt für das Jahr 2025 sowie die Hebesatzung für die Grundsteuern und Gewerbesteuer beschlossen.
Für die Haushaltssatzung stimmten die Fraktionen von CDU und Grünen, SPD und FDP stimmten dagegen, der Bürgermeister enthielt sich der Stimme.
Für die Hebesatzung mit den Steuererhöhungen stimmten die Fraktionen von CDU und Grünen. Gegen die neuen Steuerhebesätze stimmten die Fraktionen von SPD, FDP und der Bürgermeister.
Aufgrund des Mehrheitsbeschlusses wird die Grundsteuer A ab 01.01.2025 von 400 auf 442%, die Grundsteuer B von 903 auf 1245 % und die Gewerbesteuer von 515 auf 540% steigen.
Die Grundsteuer B war zuletzt mit dem Haushalt 2024 von 665 auf 903 % erhöht worden.
Eine differenzierte Grundsteuer B wird in Lindlar aufgrund der unsicheren rechtlichen Rahmenbedingungen und des damit verbundenen Risikos von steuerlichen Ausfällen für den Gemeindehaushalt bis auf weiteres nicht eingeführt.
Vor dem Hintergrund der Grundsteuerreform mit neuen Messbeträgen für die Immobilien wirken sich die neuen Hebesätze der Grundsteuer B unterschiedlich auf Immobilien aus.
Die Bürgerinnen und Bürger können ihre individuelle Grundsteuerlast für 2025 wie folgt ermitteln:
Messbetrag x Hebesatz = Betrag der Grundsteuer in Euro
100
Beispiel: Einfamilienhaus von 1960, 608 qm Wohnbaufläche
Messbetrag 2025: 81,81 Euro
Grundsteuer 2025: 1245 %
Berechnung 2025 : (81,81 Euro x 1245 %) : 100 = 1018,53 Euro Grundsteuer B in 2025
Beispiel: Wohneigentum, Baujahr 1983, 8.182 m² Wohnungs-/Teileigentum
Messbetrag 2025: 101,99 Euro
Berechnung 2025: (101,99 Euro x 1245%) : 100 = 1269,78 Euro Grundsteuer B in 2025
Durch die Steuererhöhungen sowie durch weitere Konsolidierungsmaßnahmen im Gemeindehaushalt z.B. bei den OGS-Gebühren und der Schülerbeförderung
verringert sich das zunächst eingeplante Haushaltsdefizit für 2025 von – 3.301.729 – auf -617.382 Euro, und in den Folgejahren bis 2028 werden positive Haushaltsergebnisse geplant.
Den Haushaltsplan 2025 finden Sie in Kürze unter https://www.lindlar.de/politik-und-verwaltung/verwaltung/allgemeine-informationen/haushaltsplaene.html
Die finanzielle Situation von Kommunen wie Lindlar ist aufgrund folgender Faktoren sehr angespannt:
erhebliche Steigerungen bei den Sozialaufwendungen
erhebliche Steigerungen im Bereich der Jugendhilfe
Anstieg der Zuschussbedarfe im ÖPNV-Bereich (OVAG),
– diese drei Faktoren belasten insbesondere den Kreishaushalt, dieser gibt die Belastungen über die Kreisumlage an kreisangehörige Kommunen wie Lindlar weiter,
dies macht knapp die Hälfte unserer Erträge als Gemeinde aus.
Weitere Faktoren sind
negative Entwicklungen im Bereich der Steuerkraft
hohe Inflation und allg. Preissteigerungen,
hohe Tarif- und Besoldungserhöhungen.