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Freitag, November 22, 2024
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Überflüssiges Accessoires oder nützliches Werkzeug?

Immer häufiger begegnen sie uns an den Handgelenken unserer mehr oder weniger sportlichen Mitmenschen. Fitnessarmbänder sind zurzeit einer der Verkaufsschlager schlechthin, aber sind sie wirklich notwendig? Lohnt sich die Investition?

Wie immer im Leben, so kann man auch diese Sache von zwei Seiten betrachten. Zunächst einmal muss man eindeutig sagen, dass man selbstverständlich auch ohne ein Fitnessarmband sehr gut durchs Leben kommt. Jeder der bisher sportlich aktiv war, wird dies auch ohne die Investitionen in ein solches Accessoires weiterhin sein. Für den einen oder anderen Bewegungsmuffel kann ein solches Armband aber eine gute Motivationshilfe darstellen. Was macht ein solches Fitnessarmband denn eigentlich? Grundsätzlich gehen die meisten dieser Messinstrumente her und zählen unsere Schritte. Viele können allerdings auch deutlich mehr. Sie messen unsere Herzfrequenz, analysieren unseren Schlaf, zählen Kalorien und das ein oder andere zeigt sogar die Uhrzeit an. Allen gemeinsam ist, dass sie uns über verschiedene Anzeigen mitteilen, wie viel bzw. wie wenig wir uns an diesem Tag schon bewegt haben. Der gesunde Mensch sollte mindestens 10.000 Schritte pro Tag absolvieren. Studien haben allerdings ergeben, dass der Bundesbürger im Schnitt lediglich 3.000-4.000 Schritte durchführt. Genau aus diesem Defizit heraus bezieht das Fitnessarmband seine Daseinsberechtigung. Die meisten Menschen wissen und spüren, dass sie mehr Bewegung benötigen, um ihre Gesundheit zu erhalten, und hierbei kann ein solches Fitness Werkzeug durchaus helfen. Die meisten Armbänder alarmieren ihre Besitzer mittels eines optischen oder akustischen Signals, wenn der Zeitraum der Inaktivität zu lange andauert, z.B. während der täglichen Büroarbeit. Nun denkt bestimmt der ein oder andere Leser, ich kann ja nicht mal eben joggen gehen während der Arbeit. Allerdings ist dies auch nicht notwendig. Es reicht durchaus der kleine Gang zum Kollegen ein Stockwerk höher, um den Alarm abzustellen. Wohlgemerkt der Aufzug sollte hierbei geschont werden. Ziel der kleinen Motivatoren ist es, uns häufig in Bewegung zu versetzen. Auch der Gang zum Drucker am anderen Ende des Büros ist hierbei hilfreich, sofern wir ihn nur häufig genug machen. Man staunt darüber, wie viele „Aktivitätspunkte“ über den Tag verteilt auf diese Art und Weise gesammelt werden können. Natürlich spielen die Hersteller dieser Armbänder auch mit unserem Drang nach Belohnung und Erfolg. Einige Hersteller bieten die Möglichkeiten zum Wettkampf, z.B. mit dem Kollegen im Büro nebenan, andere belohnen den Fleißigen mit einem kleinen digitalen Feuerwerk, wenn er das Tagesziel erreicht hat. Natürlich reicht dieses Maß an Bewegung mir als Physiotherapeut, unter dem Aspekt der muskulären Stabilität, nicht aus. Allerdings ist es ein Anfang, auf spielerischer Ebene, um Menschen in Bewegung zu versetzen. Ich werde mich jetzt zu einem Abendsparziergang mit meinem Hund aufraffen. Ob ich dies auch gemacht hätte, wenn mein Fitnessarmband mich soeben nicht daran erinnert hätte, dass ich mich heute noch etwas bewegen muss…?
Text: Frank Happel

Redaktion
Redaktion
Murat Uelbeyi ist Chefredakteur und Verlagsleiter beim Regio GO Magazin. Der gelernte Grafik-Designer studierte in Wuppertal Kommunikationsdesign und arbeitete als Art-Director in nahmhaften Agenturen ehe er 2004 seine eigene Werbeagentur gründete.
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