Südafrika hat die Garden Route, Island hat den Golden Circle, Australien die Great Ocean Road und Graubünden in der Schweiz hat nun den Alpin Circle. Auf dieser Rundreise ist der Weg das Ziel, einmalige Eindrücke hinterlassen bleibende Erinnerungen. Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten Graubündens wie die Rheinschlucht, der Landwasserviadukt, die Gletscherwelt Diavolezza und der Schweizerische Nationalpark gilt es zu entdecken. Die „Ruta cumpleta“ erschließt sie alle und zusätzlich die ganze Vielfalt Graubündens. Auf einer Länge von 450 km überquert man neben dem Gotthardpass fünf weitere Alpenpässe, erlebt drei verschiedene Sprach- und Kulturräume.
Charmante Bergdörfer laden zur Rast ein und die Bergwelt versetzt einen ständig ins Staunen. Ein idealer Start- und Zielpunkt ist Chur. Die Stadt verzaubert mit ihrer intakten und malerischen Altstadt, in der allerhand Sehenswürdigkeiten zu entdecken sind.
Von Chur startet man die Fahrt über die alte Straße nach Ilanz und erlebt gleich zu Beginn das Highlight „Rheinschlucht“, der Grand Canyon der Schweiz. Diverse Aussichtsplattformen direkt an der Strasse bieten einen einzigartigen Blick in die Schlucht und auf die Berge. Danach geht die Fahrt weiter über den Oberalppass, vorbei an Andermatt zum Gotthard.
Der historische Gotthardpass gilt als der König der Alpenpässe und ist das Eintrittstor in den Süden der Schweiz. Ein besonderes Erlebnis ist die Fahrt über die kopfsteingepflasterte Tremola an der Südflanke des Passes, die in halsbrecherischen Serpentinen von der Passhöhe nach Airolo führt. Die Tremola gilt als das längste Straßendenkmal der Schweiz mit fantastischen Ausblicken.
Auf der Weiterfahrt nach Bellinzona lohnt ein Besuch des Plumogna-Wasserfalls in Faido. Die 43 Meter hohen Kaskaden zählen zu den spektakulärsten des Tessin und wer sich die Beine vertreten möchte, findet dort zahlreiche Möglichkeiten.
Endstation der ersten Etappe ist Bellinzona, die Hauptstadt des Tessins. Die „Skyline“ der Stadt bildet die mächtige Festungsanlage. Sie besteht aus drei der besterhaltenen mittelalterlichen Burgen der Schweiz mit UNESCO-Welterbe-Status. Ein gut ausgeschilderter Rundgang bietet die Möglichkeit, die drei Burgen sowie die Altstadt zu erkunden. Empfehlenswert ist ein kulinarischer Stopp im Grotto San Michele mit herrlichem Ausblick über die Stadt. Ein Abstecher in das historische Zentrum von Bellinzona lohnt sich insbesondere an Samstagen, wenn der Wochenmarkt stattfindet.
Am nächsten Morgen fährt man wieder nordwärts, natürlich nicht auf der Autobahn, sondern auf der alten Bundesstraße über den San Bernardinopass, durch das schroffe Tal des Hinterrheins, vorbei an der Rofla-Schlucht.
Kurz vor Thusis legt man natürlich einen Fotostopp an der berühmten Via Mala ein. Von Thusis bis zur nächsten Übernachtung in Savognin sind es rund 30 km.
Doch vorher ist ein Abstecher nach Bergün/Filisur ein Mu.. Der Landwasserviadukt auf der Albulalinie der Rh.tischen Bahn ist eines der berühmtesten Bauwerke Graubündens, UNESCO Welterbe und eine der meistfotografierten Sehenswürdigkeiten. Übernachtungsempfehlung in Savognin ist das Hotel Bela Riva mit Spezialitäten auf dem heissen Stein.
Am nächsten Tag fährt man dann am Marmorerasee vorbei über den Julierpass – hier lohnt eine kurze Pause für den Julierturm – ins Oberengadin zur Talstation der Diavolezza bei Pontresina. Die Diavolezza ist bekannt für ihre exklusiven Aussichten aufs ewige Eis und auf den höchsten Gipfel der Ostalpen, Piz Bernina (4049 m ü. M.) Geniessen lässt sich die Aussicht auf der Sonnenterrasse des Bergrestaurants. Hoch geht es mit der Gondelbahn.
Bei der Weiterfahrt Richtung Zernez kommt man an der Talstation von Muottas Muragl vorbei. Die Fahrt mit der historischen Standseilbahn auf den Gipfel ist ein besonderes Erlebnis und die Aussicht auf das Berninamassiv wohl eine der schönsten im Oberengadin. Bis Zernez sind es dann noch 30 km. Übernachtungsempfehlung ist das Hotel Restaurant P.l direkt am Nationalparkzentrum.
Ein Highlight ist die Fahrt durch den Nationalpark auf den Ofenpass. Zuoberst am Pass wird man mit einem grandiosen Ausblick über den Park sowie ins Val Müstair belohnt. Mit etwas Glück entdeckt man die „Big 5“: Steinbock, Rothirsch, Gämse, Murmeltier und Bartgeier.
Von Zernez geht es dann entlang des „Alpine Circle“ über den Fluelapass durch Davos und Klosters Richtung Landquart bis nach Chur. Auf der alpinen Rundreise durch die Graubündner Bergwelt gibt es nicht nur viel zu entdecken sondern auch sehr viel zu erleben.
Info – Material – Karten – Übernachtung – Tipps:
www.graubuenden.ch
von Wilfried Kochner