Home Lifestyle Reisen Immer am Fluss entlang Wenig Steigung – viel Erlebnis auf dem Altmühltalradweg

Immer am Fluss entlang Wenig Steigung – viel Erlebnis auf dem Altmühltalradweg

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Er gehört zu den schönsten Radwegen Deutschlands und ist besonders für Familien geeignet. Die Route verläuft meist auf befestigten Feld- und Waldwegen sowie auf ruhigen Nebenstrecken direkt am Fluss bzw. am Main-Donau-Kanal entlang, Steigungen Mangelware. An der Strecke liegen faszinierende Landschaften, mächtige Felspartien, kulturelle Entdeckungen und kulinarische Genüsse inclusive. Die rund 160 Kilometer lange Route von Gunzenhausen bis Kelheim führt quer durch den Naturpark Altmühltal. Der Startpunkt der Tour Gunzenhausen ist übrigens bequem mit der Bahn zu erreichen.

Doch bevor es flussab an der Altmühl geht, sollte man einen Tag am Altmühlsee als Einstimmung unbedingt einplanen. Man radelt ab Gunzenhausen auf dem Altmühltalradweg vorbei am Altmühlsee, unterwegs gibt es Erläuterungen zur Entstehung des Fränkischen Seenlandes, bis nach Ornbau. Die Stadt ist das „Tor zum Fränkischen Seenland“ mit mittelalterlichen Befestigungsanlagen und einem malerischen Stadkern. Nach einer Pause geht es dann wieder zurück nach Gunzenhausen mit Resten zweier römischer Wachtürme und des Limes, seit 2005 UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Radtour folgt am nächsten Tag dem Lauf der Altmühl, die langsam durch ein hier noch weites Tal fließt. An der Strecke bei Treuchtlingen liegt die „Fossa Carolina“. Sie erinnert an den Versuch Karls des Großen mit einem Kanal eine schiffbare Verbindung zwischen Main und Donau zu schaffen. In Treuchtlingen lädt das Informationszentrum Naturpark Altmühltal im Stadtschloss ein. Bis zum ersten Ziel, Pappenheim, sind es nur noch ein paar Kilometer. Hier lohnt ein Besuch der gleichnamigen Burg mit Panoramablick, ein Bummel durch die Altstadt und eine besondere Kirche, die als Weidenkirche dem Himmel entgegenwächst.

Am nächsten Tag gilt es bis Eichstätt ca. 35 Kilometer zu radeln, allerdings mit spannenden Zwischenstopps. Der Radweg verläuft nun direkt am Altmühlufer, eingerahmt von den hellen Felsen, Zeugen der Erdgeschichte und 150 Millionen Jahre alt. Auch einige Bewohner dieser urzeitlichen Landschaft überdauerten als Fossilien und das Bürgermeister Müller Museum in Solnhofen direkt am Radweg lässt die urzeitliche Welt lebendig werden, u.a. mit dem Star des Museums, dem Urvogel Archaeopteryx.

Nach Solnhofen kann man eine der bekanntesten Felsformationen im Altmühltal, die „Zwölf Apostel“, fotografieren. Wer noch mehr über Kultur und Natur der Region erfahren möchte, macht einen Zwischenstopp im Altmühlzentrum Burg Dollnstein. Anschließend lässt es sich zwischen Feldern und Wiesen am Flussufer bequem radeln, bis das barocke Kloster Rebdorf in der Universitätsstadt Eichstädt das Ende der heutigen Etappe ankündigt. Gemütlicher kann man den Abend nicht ausklingen lassen, als am prachtvollen Residenzplatz in der Barockstadt Eichstädt.

Bis Beilngries sind es ca. 40 km. Man radelt durch zwei der schönsten Wacholderheidelandschaften der Region und kann mit Kondition den steilen Anstieg zur Burg Kipfenberg wagen, um alles über Römer, Bajuwaren und den Limes zu erfahren. Nach einem kleinen Rundgang durch die Altstadt von Beilngries mit einer Mischung aus Mittelalter, Rokoko und Barock lässt es sich gut schlafen, bewacht von neun Stadttürmen.

Die letzte Etappe auf dem Altmühltalradweg verläuft von Beilngries nach Kelheim. Ab Dietfurt, wo die Altmühl in den Main-Donau-Kanal mündet, ist man dann am Ufer dieser europäischen Wasserstraße unterwegs. Das Highlight dieser Strecke, man radelt durch den Archäologiepark Altmühltal und kann an 18 Stationen die Vor- und Frühgeschichte der Region erleben. Außerdem beeindrucken zahlreiche Burgen und Schlösser über dem Tal. Bei Essing überquert man auf einer der längsten Holzbrücken Europas den Kanal und hat den Blick auf die historischen Häuser des Ortes vor der steilen Felswand.

Wenn dann die Befreiungshalle auf dem Michelsberg ins Blickfeld kommt, nähert man sich Kelheim, dem Ende des Altmühltalradweges. Wer dann von Felsen noch nicht genug hat, geht an Bord eines Schiffes, um auf der Donau die spektakuläre „Weltenburger Enge“ zu entdecken. Anschließend lädt der Biergarten von Kloster Weltenburg zu leckeren Spezialitäten.

Information, Touren, Übernachtungen:

naturpark-altmuehltal.de

von Wilfried Kochner

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