Donnerstag, Mai 2, 2024
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Von Ruhr zu Ruhr – Bahntrassenradeln durch den grünen Süden

Warum in der Ferne radeln, wenn das Radglück liegt so nah, zum Beispiel der Radweg „Von Ruhr zu Ruhr“. Er verläuft durch den grünen Süden des „Radrevier Ruhr“ und weitgehend über ehemalige Bahntrassen, die zu ausgezeichneten Radwegen ausgebaut sind. Der Radweg bietet eine Kombination aus Natur und Industriekultur, die rechts und links am Wegesrand erkundet werden kann. Die Route ist zwar nur 57 Kilometer lang, da es aber viel zu entdecken gibt, empfiehlt sich eine Mehrtagestour.

Idealer Start der Entdeckungsreise ist Hattingen. Die sehenswerte „Altstadt des Ruhrgebietes“ erlebt man am besten bei einer Stadtführung mit Lars Friedrich. Rund 150 restaurierte Fachwerkhäuser bieten ein mittelalterliches Flair, darunter das kleinste mit einer Grundfläche von nur vier mal vier Metern. Vom Kirchplatz grüßen die St.-Georgs-Kirche mit ihrem mächtigen schiefen Turm und das alte Rathaus aus dem 15. Jahrhundert. Nicht weit von der Altstadt lockt der Sprung in die Neuzeit. 150 Jahre sprühten die Funken, wenn die Hochöfen der Henrichshütte das flüssige Eisen ausspukten. Bis 1987 wurden hier Koks, Eisen und Stahl produziert. Vom 55 Meter hohen ältesten noch erhaltenen Hochofen des Ruhrgebiets geht der Blick auf die Geschichte und Gegenwart der Region. Zurück in der Altstadt kann der Abend in einem der vielen urigen Restaurants und Gaststätten ausklingen.

Startort der Tour ist am nächsten Morgen die Henrichshütte. Von hier führt die Route zunächst direkt an die Ruhr zum RuhrtalRadweg. Geradelt wird bis zum Knotenpunkt 26 am Südufer der Ruhr mit Natur pur am Fluss. Am Knotenpunkt zweigt die Route dann vom Ruhrtalradweg ab.

Über eine wenig befahrene Stadtstraße gelangt man zum Einstieg der ehemaligen Kohlenbahn, heute als Glück-Auf-Trasse bekannt.

Ein erstes Highlight wartet, der Schulenbergtunnel, 195 Meter lang, gut beleuchtet und im Sommer eine angenehme Abkühlung. Dann geht es, anfangs kaum zu bemerken, auf der gut ausgebauten Bahntrasse kontinuierlich bergauf, max. 3 Prozent, mehr schafften die damaligen Kohlenbahnen nicht. Von keinem Verkehr gestört schweift der Blick rechts und links auf Felder und Wälder. Wer genau hinsieht, entdeckt industriekulturelle Hinterlassenschaften. Schließlich begann hier im Süden der Ruhrbergbau, bevor er sich im Laufe der Zeit immer weiter nach Norden ausbreitete. In Sprockhövel zeugen der Malakow-Turm der ehemaligen Zeche „Alte Haase“ von dieser Vergangenheit. Nach Sprockhövel wird der nächste Knotenpunkt 7 erreicht, der südlichste und auch höchste Punkt der Tour. Nun radelt es sich bequem immer bergab auf einer ehemaligen Bahntrasse Richtung Silschede. Am Knotenpunkt 91 zweigt die Route Richtung Norden nach Wengern ab. Auch hier bildet die Landidylle mit grasenden Kühen einen Kontrast zum zentralen Ruhrgebiet.

Auf der Trasse der Elbschetal-Bahn werden die Radler wieder ins Ruhrtal geführt. In Wengern lohnt ebenfalls eine Übernachtung, lädt doch der historische Ortskern und das kleine Museum der Kochbuchautorin Henriette Davidis zur Radpause ein, auch eine Schiffstour auf dem nahegelegenen Harkortsee bietet eine schöne Abwechslung. Die letzte Etappe verläuft auf dem RuhrtalRadweg. Vorbei am Industriemuseum Zeche Nachtigall, das die Frühphase der Industrialisierung im Ruhrtal präsentiert. Eine weitere Pause vom Sattel lohnt an der Burgruine Hardenstein, bevor es mit der Fähre auf die nördliche Ruhrseite geht. Am Kemnader See, einer von sechs Ruhrstauseen entlang, überzeugen nicht nur die Landschaft auch die Radweg-Qualität ist hervorragend. Natürlich erfreut sich der See als Naherholungsgebiet hoher Beliebtheit für zahlreiche Freizeitaktivitäten. Wer sich eine Pause gönnen möchte, kann auch hier eine Schiffsrundfahrt unternehmen.

Bis zum Ausgangspunkt an der Henrichshütte in Hattingen sind es noch ein paar Kilometer.

Die hügelige Landschaft Ennepe-Ruhr lässt sich bequem auf tollen Radwegen, weitgehend auf ehemaligen Bahntrassen, auch von nicht trainierten Radlerinnen und Radlern erkunden.

Info und Tourenplanung:

www.ruhr-tourismus.de

Unverbindliche Hotelempfehlung:

Hattingen: „Zur Alten Krone“

Wengern: Hotel Elbschetal

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